Fernsehbeitrag über Deutschlands ersten Blühwiesenkorridor

Und here we go: Die Langversion (knapp 4 Minuten) über den ersten Blühwiesenkorridor Deutschlands. Im Landkreis Osnabrück 🙂

https://www.ardmediathek.de/ndr/player/Y3JpZDovL25kci5kZS9hZTg2YTNlOS0yMDRkLTQwMTQtYTU4ZC00OWIxZTZiYTIwMjU/deutschlands-erster-bluehwiesenkorridor

Ist gut geworden 🙂

Blumiger Landkreis Osnabrück,
Artenvielfalt steigern, Insektensterben stoppen
González-Romero-Blühwiesenkorridor Blumiger Landkreis Osnabrück
http://blumiger-lkos.de
Spenden:
https://www.betterplace.org/de/projects/61252-blumiger-landkreis-osnabrueck

Offizielle Pressemitteilung zum Blühwiesenkoridor „Blumiger Landkreis Osnabrück“

Und hier nun Veröffentlichung Nummer 2: Die offizielle Pressemeldung zur Eröffnung des Bundesweit ersten Blühwiesenkorridors im Osnabrücker Land 🌻🌻🌼🌼🌸🙋‍♀️🙋‍♂️🌼🌻🐝🐛🦋🐞🐞🐞🐞🦆🦆🐥🦗🦕🐟🦖🦍

20. Mai 2020 (UN-Weltbienentag), 22. Mai (Internationaler Tag zur Erhaltung der Artenvielfalt): Fertigstellung des Bundesweit ersten Blühwiesenkorridors zwischen Melle und Hagen a.T.W. (35 Kilometer) im Landkreis Osnabrück

Ein Fernsehbeitrag des NDR dazu folgt am 20. Mai 2020 in „Hallo Niedersachsen“ (ab 19.30 Uhr)

Pressemeldung:
Der am 20. Mai 2020 veröffentlichte Blühwiesenkorridor wird den Namen „González-Romero-Blühwiesenkorridor Blumiger Landkreis Osnabrück“ tragen…

Am 20. Mai („Weltbienentag“) wird nach über 4 Jahren Arbeit innerhalb des ehrenamtlichen Projektes „Blumiger Landkreis Osnabrück“ (http://blumiger-lkos.de) der (nach unserer Kenntnis) Bundesweit erste Blühwiesenkorridor auf einer Länge von 35 Kilometern fertiggestellt (von Melle nach Hagen a.T.W. (Nds.)). Dieser ermöglicht es auch Insekten mit relativ geringen Flugradien, „von Blühwiese zu Blühwiese“ zu fliegen und somit den für eine Arterhaltung wichtigen regionalen Genpool zu stabilisieren. Das Projekt wurde und wird koordiniert von der Umweltschutzgruppe „gUG Umweltschutz und Lebenshilfe“ aus Melle sowie der BUND-Kreisgruppe Osnabrück.

Auf dann 187 Blüharealen (Gesamtvolumen: ca. 380.000 m²) wurden seit Frühjahr 2017 Blühwiesen geschaffen. Zunächst lokal im Projekt „Blumiges Melle“, im Anschluss dann regional im Projekt „Blumiger Landkreis Osnabrück“. Die Artenschutzpassage wird den Namen: „González-Romero-Blühwiesenkorridor Blumiger Landkreis Osnabrück“ tragen…

Homero Gómez González und Raúl Hernández Romero waren zwei mexikanische Umweltaktivisten, welche sich leidenschaftlich und intensiv für den Schutz des Monarchfalters stark gemacht haben. Im Abstand von wenigen Wochen wurden sie in diesem Jahr (Januar/Februar) tot aufgefunden, mutmaßlich ermordet aufgrund eines Landnutzungskonfliktes und illegaler Baumrodungen.
González wurde zwei Wochen lang vermisst und dann mit Folterspuren in einem Regenwassertank aufgefunden. Die von Schlägen gezeichnete Leiche von Raúl Hernández Romero wurde im Februar entdeckt. Der Monarchfalter ist ein Wanderfalter, der bis zu 3800 Kilometer zurücklegt. Die östliche Population in Nordamerika überwintert mit mehreren 100 Millionen Tieren auf wenigen Hektar in der mexikanischen Sierra Nevada.
Global gesehen hat sich auch die Population das Monarchfalters in den letzten 30 Jahren stark verringert. Die Weltnaturschutzunion (IUCN) hat diesen Tagfalter in ihr Wirbellosen-Rotbuch als bedrohtes Naturphänomen aufgenommen – eine eigens hierfür geschaffene Kategorie. Das Monarchfalter-Biosphärenreservat in Mexiko ist mittlerweile eine UNESCO-Welterbestätte.
In Mexiko ist es der illegale Holzeinschlag, der den Fortbestand gefährdet. Dadurch, dass das Wintergebiet nur wenige Hektar groß ist, ein schwerwiegendes Problem. In dem entsprechenden Gebiet befinden sich mehrere Banden, welche eine Art „Krieg“ um Anteile am lukrativen Holzhandel führen. Homero Gómez González und Raúl Hernández Romero haben sich dafür eingesetzt, dass Wiederaufforstungen stattfinden und sich gegen den Holzeinschlag in dem Gebiet engagiert. In dem betroffenen Areal wurden und werden beispielsweise Gräben ausgehoben, um den Abtransport von Holz zu verhindern. González und Romero haben den Planeten etwas besser gemacht und mit ihrem Einsatz vielen Lebewesen das Leben gerettet. Bezahlt haben sie dafür mit ihrem eigenen Leben.

Mit der Ernennung des Blühwiesenkorridors nach den beiden Umweltschützern soll eine Ehrung und (im Rahmen unserer begrenzen Möglichkeiten) Anerkennung ausgesprochen werden. Gleichzeitig wollen wir darauf hinweisen, dass in vielen Ländern Umweltschützer Morddrohungen erhalten (z.B. in Brasilien) und aufgrund ihres Einsatzes umgebracht werden. siehe auch: https://www.globalwitness.org/en/press-releases/spotlight-criminalisation-land-and-environmental-defenders/).
Auch wollen wir damit ausdrücken: Die Reduzierung der Artenvielfalt ist ein globales Problem. Nur wenn überall auf der Welt lokal und regional an der Verbesserung der Biodiversität gearbeitet wird, ist es möglich auch in Hunderten von Jahren noch gemeinsam auf diesem Planeten zu existieren.
Die Lage der Blühwiesen und der entstandene Korridor sind unter folgendem Link einsehbar: http://insektenrettung.de/karte/oltest/dist/pollenversorgung2.html?mlat=915031&mlon=6847523&zoom=12
Insgesamt waren und sind über 1400 Personen aus den unterschiedlichsten Bereichen (Stiftungen, Schulen, Kirchengemeinden, Kommunen, Landwirte, Firmen, JägerInnen, Privatpersonen und Vereine) an der Anlage der Wiesen im Projekt „Blumiger Landkreis Osnabrück“ beteiligt. Der Gesamtaufwand für die Erstellung des Blühwiesenkorridors liegt bei schätzungsweise etwa 7000 Stunden.

Folgende Stiftungen und Korporationen haben das Projekt unterstützt:
• Allianz Umweltstiftung • Beatrice Nolte Stiftung für Natur- und Umweltschutz • Bingo! Umweltstiftung Niedersachsen • Bürgerstiftung der Kreissparkasse Melle • Europa-Möbel Umweltstiftung • Haarmann-Stiftung Umwelt und Natur Osnabrück • Heinz Sielmann Stiftung • Landschaftsverband Osnabrücker Land • Naturschutz-Stiftung des Osnabrücker Landes • Netzwerk Blühende Landschaft • Stadt Melle • Starcke-Stiftung Melle • Stiftung Peters • Stiftung der Sparkassen im Osnabrücker Land • Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte • Tierschutz-Stiftung Wolfgang Bösche • Umwelt-Stiftung Weser-Ems

Innerhalb der „Blühwiesenliga“ (http://bluehwiesenliga.de) können Kommunen und Naturschutzgruppen angelegte Wildblumenflächen in eine interaktive Karte eintragen.

Kai Behncke, Projektmitglied (gUG Umweltschutz und Lebenshilfe) aus Melle: „Es war ein gutes Stück Arbeit, was hier in den letzten Jahren ehrenamtlich geleistet wurde. Es zeigt was in einem Naturschutzprojekt möglich ist, wenn viele Menschen mitanpacken, trotz zuweilen strömenden Regens oder brütender Hitze. Insbesondere möchten wir uns bei den Stiftungen aus dem gesamten Bundesgebiet bedanken, welches dieses Projekt ermöglicht haben. Namentlich hervorheben möchten wir zudem die Unternehmen „Google“ und „Coca Cola“ sowie das Unternehmen „Rieger Hofmann“, welches uns mit ausgezeichnetem Saatgut versorgt hat. Ein Lob gilt auch dem TSV Westerhausen, welcher als Sportverein (!) eine ausgezeichnete Arbeit für Natur- und Umweltschutz leistet sowie dem NABU, welcher sich maßgeblich gegen das Insektensterben einsetzt. Ein besonderer Dank gilt auch den Umweltämtern der Stadt Melle, Georgsmarienhütte sowie der Gemeinde Hagen a.T.W.. Diese haben hervorragende Arbeit geleistet und eigens angelegte Blühwiesen in den regionalen Kontext des „Blumiger Landkreis-Projektes“ verortet. Positiv hervorheben möchten wir auch die ehrenamtliche Beteiligung vieler Landwirte, welche die regionalen Blühmischungen ausgesät haben. Gemeinsam können wir das Artensterben verlangsamen.“
Innerhalb des Korridor-Projektes wurde und wird ausschließlich regionales und mehrjähriges Saatgut eingesetzt, welches mindestens 40 Arten aufweist. Die Flächen werden für etliche Jahre nicht „umgebrochen“, da 75% der Wildbienenarten ihre Nachzucht im Boden ablegen. Ein- bis zweimal im Jahr werden die Blühwiesen gemäht und das Mahdgut abgetragen. Dieses führt zu einer Ausmagerung der Areale, was wiederum eine natürliche Entwicklung von Wildblumen begünstigt.

Projektbetreiber Karsten Wachsmuth (gUG Umweltschutz und Lebenshilfe): „Gemeinsam haben wir einiges erreicht, dennoch dürfen wir nicht vergessen, dass hier letztlich nur eine Symptombehandlung stattfindet. Die aktuelle Landwirtschaft mit Monokulturen, Pestizideinsatz und häufiger Mahd stellt die wesentliche Ursache des Insektensterbens dar. Verantwortlich dafür ist aber weniger der einzelne Landwirt sondern vielmehr die aktuellen Marktbedingungen und das Konsumverhalten von uns Menschen. Wenn wir bereit sind, mehr Geld in ökologisch-nachhaltig produzierte Lebensmittel zu investieren, dann ändern wir die Rahmenbedingungen über den Markt. Eine nachhaltige Anerkennung ökologisch wertvoller Nahrungsmittel muss sich auch durch den eigenen Geldbeutel an der Ladentheke ausdrücken – anders geht es nicht“.

Im Südkreis des Landkreises Osnabrück (vorrangig in Dissen und Bad Rothenfelde) hat zudem die BUND-Kreisgruppe Osnabrück Blühwiesen auf etwa 15 Hektar geschaffen. Geschäftsführer Matthias Beckwermert erklärt: „Der Korridor hat auch den Südkreis erfasst und ist mit fast 15ha Randstreifen, extensiven Wiesen und privaten Blühstreifen vertreten. Randstreifen sind zudem Ersatzlebensräume für Insekten die einst auf extensiven Wiesen lebten, die aber in Zeiten intensiver Landwirtschaft immer seltener werden. Diese Ersatzlebensräume brauchen ebenso unseren Schutz. Der gelingt nur mit enger Kooperation mit den Kommunen und Landwirten und den privaten Grundstückbesitzern. Mit der Einsaat der sog. Osnabrücker Mischung, einer extensiven und nicht zu frühen Mahd kann für den Schutz der Insekten schon sehr viel gewonnen werden. Mit der privaten Unterstützung z.B. von der Reifenfirma ML aus Wallenhorst oder der großartigen Spende der Stiftung Peters aus Bad Laer können wir diese Pflege leisten. Die Vernetzung der Biotope wächst, damit auch die Chance auf eine vielfältigere Landschaft. Der Schutz der Insekten, der Erhalt von wertvollen Biotopen und die Sicherung der Artenvielfalt durch Vernetzung ist eine Gesellschaftsaufgabe, die mit Spenden, neuen Flächen und aktiver Mitarbeit geleistet werden kann.“

Wissenschaftlich nahezu einhellig wird betont, dass es die Auswirkungen der industriellen Landwirtschaft sind, welche das Insektensterben maßgeblich zu verantworten haben.
Siehe z.B. auch
https://www.boell.de/sites/default/files/2020-02/insektenatlas_2020_II.pdf?dimension1=ds_insektenatlas, S. 14
In der Neuen Osnabrücker Zeitung (19. Mai, https://www.noz.de/deutschland-welt/vermischtes/artikel/2055572/deutschlands-natur-leidet-vor-allem-in-agrarregionen) wird unter der Überschrift „Deutschland Natur leidet – allem in Agrarregionen“ Umweltministerin Schulze zitiert: „Der Treiber hinter den Verlusten im sogenannten Offenland sei „ganz eindeutig“ die intensive Landwirtschaft, da brauche es „dringend eine Trendwende“. Die SPD-Politikerin mahnte an, das kürzlich verschärfte Düngerecht nun konsequent umzusetzen, und bekräftigte, dass noch in diesem Jahr ein Insektenschutz-Gesetz kommen solle.“

Kai Behncke: „Hätten wir einen Wunsch frei, dann würden wir uns eine finanzgewichtige Förderung einer umweltfreundliche ausgerichteten Landwirtschaft wünschen – als gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Das könnte das Insektensterben eindämmen – und damit auch das rasant fortschreitende Aussterben vieler anderer Tierarten. Es ist falsch, Landwirte für ihr Wirtschaften an den Pranger zu stellen und gleichzeitig nach günstigen Nahrungsmitteln zu rufen – Eine milliardenschwere Unterstützung der Landwirte – ausgerichtet an einem langfristig-nachhaltigem Umstellungs- und Handlungskonzept, wäre angesichts der Herkulesaufgabe des Artensterbens absolut angemessen.“

Der nach 4 Jahren nun fertiggestellte Blühwiesenkorridor soll in seiner Stufe 1 ermöglichen, dass Insekten über eine größere geographische Distanz von Wiese zu Wiese fliegen können. Dieser Austausch ist elementar, damit sich der Genpool stabilisieren kann. Würden sich Insekten lediglich auf einer „Blühwiesen-Insellage“ aufhalten, so würde dieses zu Inzest, einer Reduzierung der genetischen Vielfalt und somit schlussendlich zum Aussterben von Arten führen.
Dennoch ist zu betonen, dass der „Blühwiesenkorridor“ im Sinne einer Behandlung nur „ein großes Heftpflaster und einen großer Löffel Hustensaft“ darstellen. Zudem stellt der Korridor eher ein „technisch-theoretisches Konstrukt“ als eine wissenschaftlich fundierte Lösung dar. Die weiteste Entfernung von Wiese zu Wiese liegt aktuell innerhalb des Korridors bei 1600 Meter. Es soll dabei nun nicht vergessen werden, dass viele Insektenarten gerade einmal Flugdistanzen von wenigen Hundert Metern zurücklegen können. Zudem ist bei der Vielzahl der Blühareale ein eigentlich wünschenswertes Monitoring von Flora und Fauna innerhalb des ehrenamtlichen Projektes nicht leistbar.
Mit den Flächeneigentümern der Blühwiesen wurde vereinbart, dass diese ein- bis zweimal im Jahr eine Mahd der Wiesen durchführen (für eine langfristige Biotoperhaltung sind Mahdschnitte notwendig). Nach unserer Kenntnis wird dieses auf ca. 90% der Flächen durchgeführt.

Karsten Wachsmuth: „Ein Basisgerüst haben wir alle gemeinsam aufgebaut. Das reicht jedoch noch lange nicht, um das Insektensterben zu stoppen. Wir benötigen noch viele Blühareale mehr, Feuchtbiotope, Streuobstwiesen, unbehandelte Gewässerrandstreifen, Totholzhaufen etc. um das Gesamtgefüge zu verbessern. Ohne eine veränderte Landwirtschaft können wir das Artensterben nicht aufhalten.“
Kai Behncke: „Insbesondere Gewässerrandstreifen sind als „heiliger Gral“ der Artenvielfalt anzusehen, sozusagen das „Tafelsilber der Biodiversität“. Wir freuen uns sehr über die aktuelle Entwicklung im Osnabrücker Land, dass viele Landwirte mit dem „Umweltforum Osnabrücker Land“ an den Randstreifen gemeinsam an Lösungen für mehr Artenvielfalt arbeiten – ein ganz hervorragend positiver, ausgezeichneter Weg! Das Insektensterben können wir bezwingen, wenn wir die Probleme gemeinsam angehen und den Blick auf das große Ganze richten. Wir rufen ganz vehement dazu auf, das Volksbegehren Artenvielfalt in Niedersachsen unbedingt zu unterstützen. Das Volksbegehren wird auch bislang unwillige oder verständnisfreie PolitikerInnen juristisch zur Vernunft bringen.“

Matthias Beckwermert (BUND-Kreisgruppe Osnabrück) zitiert ein BUND-Positionspapier: „Ein gesundes Klima bildet die Grundlage unseres Daseins. Nach Berechnung der Europäischen Union binden Grünland und Wälder in Europa jährlich bis zu 100 Millionen Tonnen CO2. Sie bilden so genannte „Kohlenstoffsenken“. Ackerland dagegen ist CO2-Nettoemittent und setzt zwischen 10 und 40 Millionen Tonnen Kohlenstoff jährlich frei.
Im Humusanteil des Bodens ist Kohlenstoff gespeichert. Die im Boden gebundene Kohlenstoffmenge ist etwa doppelt so groß wie die in der Atmosphäre und dreimal so groß wie die in der Vegetation. Kohlenstoff im Boden zu speichern ist ein kostengünstiges und sofort einsetzbares Mittel zum Klimaschutz, das keine neuen oder unerprobten Technologien erfordert.
Kohlenstoff entweicht aus den Böden in Form von CO2, wenn Grünflächen, bewirtschaftete Forstflächen oder natürliche Ökosysteme in Ackerflächen umgewandelt werden. Doch es besteht Hoffnung. Denn dieser Prozess ist umkehrbar – indem Ackerflächen in ihren Ursprungszustand zurückgeführt werden.“
Eine Besonderheit des Blühwiesenkorridors ist, dass auf diversen Flächen eine schonende Wiesenmahd durch Ziegen, Schafe und Ponys des Gnadenhofes Brödel (http://gnadenhof-melle.de) stattfindet. Eine Vielzahl von Insekten profitiert von den Hinterlassenschaften von Weidetieren in der freien Natur.

Im Jahre 2021 ist eine Verdichtung des Blühwiesenkorridors sowie ein Ausbau von Dissen und Bad Rothenfelde zum aktuellen Korridor von Melle nach Hagen a.T.W. geplant.
Kai Behncke: „Vor 4 Jahren hatten wir eine Vision: Den Landkreis Osnabrück zur Vorzeigeregion für den Insektenschutz zu gestalten. Wir alle gemeinsam haben geliefert, durch insgesamt etwa 7000 Stunden im Ehrenamt. Jetzt ist unser Hunger nach mehr geweckt, und der Hunger ist groß. Wir haben noch lange nicht genug! Das Projekt nimmt endlich die Fahrt auf, welcher der Artenschutz dringend benötigt. Wir haben tatsächlich nun die Chance Bundesweit Einmaliges zu schaffen. Eigentlich fängt das Projekt jetzt erst so richtig an. Wir können aktuell kaum alle Anfragen bearbeiten, welche hier eintreffen.“

Für eine weitere Arbeit freut sich das ehrenamtliche Projekt „Blumiger Landkreis Osnabrück“ (gUG Umweltschutz und Lebenshilfe, Gnadenhof Brödel Melle sowie BUND Kreisgruppe Osnabrück) immer über eingehende Spenden.
Aktuell wird von einer Reduzierung der globalen Insektenmasse pro Jahr von etwa 2,5% ausgegangen:
https://www.boell.de/sites/default/files/2020-02/insektenatlas_2020_II.pdf?dimension1=ds_insektenatlas, S. 14
Alarmierende Studien in Deutschland sind die 2017 erschienene „Krefelder Studie“ (Rückgang der Insektenmasse in ausgewählten Gebieten Deutschlands um 75% (Zeitraum: 28 Jahre)):
https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0185809
sowie eine neuere Analyse der TU München aus dem Jahre 2019 (https://www.nature.com/articles/s41586-019-1684-3).

Der Bundesweit erste Blühwiesenkorridor ist fertig!!! Die Feierlichkeiten beginnen JETZT

Der Bundesweit erste Blühwiesenkorridor ist geschafft. Die Feierlichkeiten beginnen JETZT (mit Veröffentlichung Nummer 1 von 3). Die ganz offizielle Eröffnungsfeier findet morgen in kleinem Kreis in Melle/Oldendorf (16.00 Uhr, „Assmannfläche“ (hinter dem Assmann-
Parkplatz), Vinckenaue, 49324 Melle statt…

Positive Nachrichten und ein Aufruf, teilen und verbreiten (!!!)

Ein Fernsehbeitrag des NDR dazu folgt am 20. Mai 2020 in „Hallo Niedersachsen“ (ab 19.30 Uhr)

Es ist geschafft!!!

Ladies and Gentlemen: Zum heutigen UN-Weltbienentag: WE PROUDLY PRESENT: Die Eröffnung des (unserer Kenntnis nach) Bundesweit ersten Blühwiesenkorridors.(verortet innerhalb des Projektes „Blumiger Landkreis Osnabrück“ (http://blumiger-lkos.de))!!!


Die rot-gelben Punkte stellen die angelegten Blühwiesen dar…

Die (vorerst) „finale“ Blühwiese wird heute um 16.00 Uhr in Melle/Oldendorf angelegt. Etwa 4,5 Jahre ehrenamtliche Arbeit, ca. 7000 Stunden Aufwand, etwa 1400 Beteiligte, 187 Blühwiesen (gemeinsam mit Schulklassen, Stiftungen, Kirchengemeinden, LandwirtInnen, Firmen, Kommunen, Vereinen, JägerInnen, Privatpersonen (Danke Danke Danke!!!), 35 Kilometer (mit Maximalabständen der Blühwiesen von 1600 Meter zueinander) von Melle nach Bissendorf nach Georgsmarienhütte nach Hagen a.T.W., 380.000 m², mehrjähriges regionales Saatgut, Flächen frei von Bodenbearbeitung für etliche Jahre, damit Wildbienen hier ihre Nachzucht aufziehen können (75% aller Wildbienen nisten im Boden) (http://insektenrettung.de/karte/oltest/dist/pollenversorgung2.html?mlat=915031&mlon=6847523&zoom=12).
Die Feierlichkeiten beginnen bereits jetzt, mit Veröffentlichung Nummer 1 (von drei).

Veröffentlichung 1:

Der Zerfall der Welt – Von Klimakatastrophen, Corona-Leid, Blühwiesen, dem Artensterben und Gewässerrandstreifen in Naturschutzgebieten. Von AufklärerInnen als Feindbildern, dem endlich kommenden „Volksbegehren Artenvielfalt“, Verschwörungs-Wirrköpfen und mangelnder Rücksichtnahme auf wissenschaftliche Fakten

Ein Diskussionstext zum UN-Weltbienentag, der nicht den Anspruch hat, die absolute Wahrheit für sich zu beanspruchen….

Zerfall

Wer mit einigermaßen offenen Augen durch die Gesellschaft reitet, der/die bekommt zuweilen den Eindruck, wir befänden uns in einer Art Auflösungszustand, einer dämmernden Endzeitstimmung, am Tisch wartend auf die vorapokalyptische Henkersmahlzeit. So als lebten wir in den letzten Sekunden vor dem Einschlag eines Giga-Meteoriten, welcher die Hiroshima-Bombe im Vergleich als winzigen Knallfrosch erscheinen ließe.
Die größten Menschheitskatastrophen vor (oftmals verschlossenen) Augen (Klimaerwärmung und Artensterben), als Folge sinkender Biodiversität und der Zerstörung von Lebensräumen eine tödliche Pandemie im Nacken (siehe dazu auch verschiedene Position der Wissenschaft unter: http://www.umweltschutz-und-lebenshilfe.de/artenvielfalt-gegen-pandemien/) verlieren nicht wenige von uns die Nerven und driften ab in Theorien, welche in ihrem Sachlichkeitsgehalt irgendwo zwischen dem Baron Münchhausen und Herrn von Bödefeld aus der Sesamstraße anzusiedeln sind.

Auf Facebook teilen Nutzer Abbildungen der Art von „Gib Gates keine Chance“ (was schon deshalb doppelt idiotisch ist, weil der Originalspruch gleichfalls die Ausbreitung eines Virus eindämmen sollte) und geistig degenerierte InfluencerInnen faseln etwas von einem Virologen und Impfstoffen, welche die Weltherrschaft übernehmen werden. Und wie so häufig in der Geschichte „stecken die Juden natürlich ganz tief in der Sache mit drin“. Anmerkend dazu auf Spiegel online (12. Mai, https://www.spiegel.de/kultur/corona-ein-virus-das-lunge-und-ego-angreift-kolumne-a-fcac8579-7466-427d-9b5c-a30aafb3f565):

Sie sprechen von einer Diktatur und wissen nicht, dass sie in einer Diktatur längst nicht mehr auf Instagram posten könnten, weil sie für ihre bisherigen Aussagen bereits entweder im Gefängnis oder mit beginnender Verwesung beschäftigt wären.

Da wird aktuell vielfach auf die „grenzenlose Freiheit“ (des eigenen Ichs) gepocht, doch „alles tun und lassen zu können“ was es (eben jenes debile „Ich“) will. So eine kleine Pandemie hätte es doch schon immer gegeben, wieso sollte denn gerade ICH dadurch nun auf etwas verzichten müssen? Allright, zigtausende Tote in Europa reichen offensichtlich nicht aus, um einmal für eine Übergangszeit zu akzeptieren, dass eine gewisse Rücksichtnahme auf sich und andere notwendig ist. Schließlich gefährdet die „Freiheit des Einzelnen“ ganz mittelbar die Gesundheit (und im Zweifelsfalle das Leben) von Vielen.

Diese Ignoranz-und „Die-Anderen-sind-mir-scheißegal“-Haltung jedoch überrascht leider zuweilen wenig, bedenkt man, wie viele Menschen glauben, ein Nicht-Tempolimit auf Autobahnen sei ein Kraft der Evolution verankertes Bewegungs-Grundrecht („Schon der Quastenflosser damals…“) oder eine „7-Tage-die-Woche-Fleisch-auf-dem-Teller“-Mentalität gehöre zum Selbstverständnis individueller Freiheit dazu. Ähnlich wie bei Corona (welches gemäß verschiedener WissenschaftlerInnen ein Symptom ist, das uns in den nächsten Dekaden in unterschiedlicher Form noch häufiger begegnen dürfte), so ist es auch beim Artensterben und der Klimaerwärmung. Nämlich…

Die Zukunft (Teil 1)

…Artensterben und Klimaerwärmung werden dazu führen, dass das Leben auf diesem Planeten – euphemistisch formuliert – „eingeschränkt“ wird.
In der Süddeutschen Zeitung wird aktuell eine Studie zitiert, nach welcher in 50 Jahren etwa einem Drittel der Weltbevölkerung eine „zu große Hitze“ und somit der Verlust ihrer Lebensräume drohe (Artikel vom 5. Mai; https://www.sueddeutsche.de/wissen/klimawandel-hitze-sahara-klima-1.4897990). Gemäß Weltbiodiversitätsrat (Forscherinnen aus mehr als 50 Ländern haben hierfür eine vierstellige Anzahl wissenschaftlicher Studien zur Entwicklung der Biodiversität ausgewertet) sind aktuell etwa eine Million Tierarten auf dem Planeten vom Aussterben bedroht.
Zur Einordnung: Von geschätzt acht Millionen Tier- und Pflanzenarten sind ca. eine Million gefährdet.

Prof. Dr. Almut Arneth vom Institut für Geographie und Geoökologie (IFGG) aus Karlsruhe äußert in diesem Kontext ziemlich treffend:

Die Nutzung und Übernutzung natürlicher Ressourcen durch den Menschen hat beispiellose Züge angenommen

Anders formuliert: Wir leben in einem ignoranten „Saus-und-Braus“ und machen alles schonungslos zu Geld, „was nicht bei drei auf den (nicht mehr ausreichend vorhandenen) Bäumen ist“.
Oft zitiert (offensichtlich noch nicht oft genug) und immer wieder erschreckend ist dabei der sog. „Welterschöpfungstag“, also der Tag, an welchem die pro Jahr zur Verfügung stehenden Ressourcen aufgebraucht sind. Im Jahr 2000 lag dieser noch im Jahresverlauf am 1. November. 2010 waren bereits am 21. August alle Ressourcen verbraucht. 2019 schon am 29. Juli (siehe Bild).

Ja, und langsam beginnen sich Protest und Wut zu regen und die Frage stellt sich: Also wenn dann unsere Freiheit in einer ökologisch gesunden Welt zu leben (beispielsweise frei von nitratbelastetem Grundwasser, frei von Pestizidrückständen in Nahrungsmitteln, frei von Dürre, sich häufender Pandemien, globaler Nahrungsmangelknappheit aufgrund sinkender Niederschläge etc.) negativ beeinflusst wird, durch den schlichtweg strunzdummen „Otto Normalverbraucher“ oder die schäbig faule „Martha Mustermann“ (Jeder und Jede möge bitte selber entscheiden, ob er/sie sich dazuzähle), was dann?

„Kurz eben der Weg zum Briefkasten in meiner Superkarre muss schon sein!“ oder der Kauf des 100ten Billigschnitzels im Einkaufsladen, wenn all dieses doch uns und unsere Zukunft negativ gefährdet (Treibhauseffekt, hoher Wasserverbrauch für die Produktion eines Kilos Schweinefleisch (4500 Liter!!) durch massive Futtermittelproduktion, Verlust der Regenwälder für Futtermittelanbau) [siehe dazu die virtuelle Wasserstatistik der Ernährungswirtschaft], haben wir da nicht das Recht, dem Kurz-zum-Briefkasten-mit-der-Superkarre-Fahrer und Massenfleischvernichter mal hier und da ein bisschen was aufs Maul zu hauen (natürlich nur verbal und sinnbildlich gesprochen)? Nun, „aufs Maul hauen“ (egal in welcher Form) ist sicherlich keine gute Idee, aber die Frage nach konstruktiven Lösungen stellt sich zwanghaft und vermehrt – um genau zu sein: Jeden Tag!

Nochmal ganz präzise: Die „Bewegungsfreiheit“ des „Corona-ist-doch-eine-Verschwörung-der-Machtelite“-Volltrottels gefährdet die Freiheit der Anderen, gesund zu bleiben. Die Freiheit exzessiver Urlaubsflieger, Mit-der-Superkarre-zum-Briefkasten-Düsender, Mit-190-über-die-Autobahn-Rasender oder 10-Mal-am-Tag-Schweinerippchen-Essender (z.B.) gefährdet die Freiheit auf diesem Planeten nachhaltig leben zu können. Und wieso es städtisch bezuschusste Grillfeste (!) geben muss (auf denen in der Regel kein Gemüse gegrillt wird), wird mit Blick auf CO2-Äquivalenzwerte oder virtuelle Wasserpyramiden von Jahr zu Jahr schwerer zu vermitteln. Nach uns die Sintflut!

In einem brandaktuellen Artikel wird erläutert, dass der aktuelle Brasilianische Ministerpräsident Bolsonaro die Rahmenbedingungen dafür schafft, dass der Amazonas-Regenwald so stark abgeholzt wird wie noch nie (13.5.2020, https://www.sueddeutsche.de/politik/brasilien-regenwald-bolsonaro-abholzung-landraub-indigene-coronavirus-1.4906376?fbclid=IwAR1Z8MxwGddJg1Qhr4464gJkCB5sKlNvqDAr97ZhXJctX_rabvX1BqvhUOM)
„Im Januar, Februar, März und April dieses Jahres belegen Satellitenfotos des brasilianischen Weltraumforschungsinstituts Inpe die Rodung von rund 1200 Quadratkilometern Urwald. So viel wie noch nie seit Beginn der Datenerfassung 2015 und eine Steigerung von mehr als 50 Prozent im Vergleich zum Jahr 2019; dabei war dies ebenso schon ein schlechtes Jahr für den Regenwald.
Seit seinem Amtsantritt Anfang vergangenen Jahres tut Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro wenig, um die Zerstörung zu stoppen. Er sieht im Amazonas einen Schatz, der endlich gehoben werden müsse. Der rechtsextreme Politiker will die Region wirtschaftlich nutzen, vor allem für die mächtige Agrarindustrie. Bolsonaro hat seinen Aufstieg auch den Rinder- und Sojabaronen zu verdanken, nun soll er sich revanchieren, mit immer neuen Flächen für Vieh und Felder.“
Wer nun einen steigenden Blutdruck bei sich feststellt („Das geht doch nicht! Die gefährden die grüne Lunge der Welt!“), der möge einmal hinter die eigene Kühlschranktür schauen, ob sich dort nicht ein Rindersteak oder ein Schweineschnitzel verbirgt. Der Großteil der Rodungen findet statt, um den Futtermittelanbau für einen exzessiven Fleischkonsum in der Gesellschaft sicherzustellen. So viel zu (multi)kausalen Zusammenhängen unseres Alltagsverhaltens.
Gefällt nicht jedem (der/die das liest), ist aber wissenschaftlich gesehen nun mal so. Empirisch ermittelte Wissenschaftsfakten lügen nicht. Cui bono? Der Allgemeinheit! Wissenschaft arbeitet (in der Regel) unabhängig. Aber das mit den Verschwörern hatten wir ja schon und kommt im Folgenden auch noch einmal.…

Die Wissenschaft

Und da sind wir an einem spannenden Punkt: Die Wissenschaft! Die Wissenschaft liefert (im Normalfalle neutral) unabhängig die Fakten für politische Entscheidungen. Der Club of Rome beispielsweise veröffentlichte 1972 den Bericht „Die Grenzen des Wachstums“ und warnte fortan wieder und wieder vor den Folgen menschlichen Handelns. Klimawissenschaftler mahnen seit etlichen Dekaden vor der Folgen des Treibhauseffektes, ähnlich wie Wissenschaftler wieder und wieder vor den Folgen des Artensterbens warnen und warnten.

Bei der Gewässerrandstreifenentscheidung im Landkreis Osnabrück (Hintergrund: Im Jahre 2019 entschied die CDU/FDP/AFD-Mehrheit im Kreistag Osnabrück, Gewässerrandstreifen (Pestizidschutzstreifen) in Naturschutzgebieten (FFH-Gebieten) auf einen Meter zu beschränken) waren es zum Teil hochrangige WissenschaftlerInnen, welche auf die möglichen schwerwiegenden Folgen dieser Entscheidung hinwiesen. Die Niederschlagsdaten der letzten Jahre (Deutscher Wetterdienst) an den Messstationen im Landkreis Osnabrück (Stichwort: Starkregen und Ausschwemmung) sind für jeden (willigen) Menschen transparent und jederzeit einsehbar und sprechen eine klare Sprache.
Geholfen haben all diese genannten Warnungen in Bezug auf die Umsetzung von Entscheidungen und den daraus folgenden Zustand des Planeten wenig.
Nun sind es bei der Corona-Pandemie erneut Wissenschaftler, welche klare Fakten und Warnungen ausgeben. Und endlich endlich endlich: in „der Politik“ (die es ja in dieser Verallgemeinerung so gar nicht gibt) werden diese wahr- und angenommen und (in der Handlungskette zwar ganz fürchterlich spät) durchaus „radikal“ umgesetzt! Sehr gut! Schutzbestimmungen, Einschränkungen (definitiv unbequemer Art) zu unser aller Wohl. Besser einschränken als sterben! Was gibt es daran nicht zu verstehen?

Doch warum wurden nicht schon zuvor die Warnungen von WissenschaftlerInnen gehört:

Erhöht die Artenvielfalt, dann verringert Ihr das Ausbruch-Risiko von Pandemien!!

Ja, Ja, lass se mal reden. Können wir nicht die Zulassung von Glyphosat noch etwas verlängern? Diese Schlaumeier! Sollen mal erstmal vernünftig arbeiten gehen! Die gefährden doch nur unsere Wirtschaft (welche jetzt als Folge der Corona-Pandemie wie ein fragiles Kartenhaus in sich zusammenbricht).
Der Virologe Prof. Rottier hat 40 Jahre lang Coronaviren erforscht. Er äußert klar und deutlich:

Je mehr Tiere zusammen auf einer kleinen Fläche gehalten werden, desto leichter können Viren zirkulieren und desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie früher oder später auf den Menschen überspringen. In dieser Hinsicht stellt die Massentierhaltung ein Risiko für die öffentliche Gesundheit dar.

(9.5. 2020, https://www.spektrum.de/news/sars-und-covid-19/1732972?utm_source=pocket-newtab).
Et voilà. Das Kind ist in den Brunnen gefallen. Immerhin wird versucht, es dort mit seinen gebrochenen Knochen und seinem schweren Schädelhirntrauma herauszuholen, um es dann mühselig aufzupäppeln. In der vagen Hoffnung auf ausbleibende Folgeschäden. Aber warum wurde nicht im Vorfeld ein Sicherheitszaun gebaut?
„Ach, Schwamm drüber!“ …könnte man sagen. Warum wird JETZT (in dieser oder der folgenden Legislaturperiode) nicht begonnen, einen Pandemie-Sicherheitszaun zu errichten???!!! Weg aus der Massentierhaltung zum Beispiel? Alles dran setzen, damit sich durch eine Erhöhung der Artenvielfalt die Rahmenbedingungen für Pandemien verschlechtern? Das werden wir vermutlich niemals erleben…Nicht solange Profitgier, kurzfristige Unsinns-Entscheidungen und Lobbyinteressen einer nachhaltigen Lebensweise im Wege stehen.

Die nicht so Schlauen und Hass und Wut

Und trotz klarer und hinreichend belegter wissenschaftlicher Fakten liefern viele Menschen einen Vorgeschmack auf eine gesellschaftliche Unruhe, welche bei begründeten und notwendigen Einschränkungen entstehen kann. Sie demonstrieren (was an sich eine ziemlich gute und wichtige Sache ist, in Corona-Zeiten aber eben leider eher nicht), beleidigen, hetzen, suchen nach Schuldigen der Verschwörung und sondern Schwachsinn ab, der auf einer Stufe mit Menschen aus dem Mittelalter steht, nach dem Motto: „Die Ernte war schlecht! Lasst uns eine Hexe verbrennen.“
Der (mittlerweile bekannte) Virologe Drosten wird im WWW wüst beschimpft und erhält Morddrohungen. Die Folge: Zahlreiche FachkollegInnen trauen sich kaum noch, Meinungen zu veröffentlichen (https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/corona-virologen-fuerchten-um-meinungsfreiheit-in-der-wissenschaft-umfrage-a-775f272f-ba4f-4bd7-a8b3-140d2f795bd3).

Greta Thunberg und die Warnungen vor der Klimakatastrophe: Trifft im Web auf eine Welle von Hass und Beleidigungen, weit weit weit unterhalb der Gürtellinie.
Journalisten: Werden bedroht, beschimpft und zuletzt auch (gehäuft) tätlich angegriffen. Die „Hate Slams“ der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ geben einen Eindruck in die gequirlte Scheiße, welche Menschen absondern, die entweder zu viel Zeit haben oder vielleicht einfach etwas zu dämlich sind (oder Beides) (https://www.noz.de/lokales/osnabrueck/artikel/1932340/hate-slam-der-noz-in-osnabrueck-die-fruechte-des-zorns-der-leser). Ist ein bisschen so, wie jene Tiefflieger-Positionen zu den Klima-Demonstrationen: „Die sollen mal lieber zu Schule gehen. Idioten! Lassen sich alle von ihren Eltern in dicken SUVs zur Demo fahren und hinterlassen nur Müll auf den Straßen. Haben noch nichts im Leben erreicht aber wollen uns vorschreiben, wie wir zu leben hätten…“. Früher hätten sie gesagt: „Sollen sich mal die Haare schneiden lassen!!“. Die (eigentlich schwer vorstellbare) Steigerung liest man bei Facebook nicht so oft, hört man aber hier und da dennoch: „Bei Adolf hätte es das nicht gegeben“. Ne, vermutlich nicht, Du Arschloch!

Artensterben und Klimaerwärmungen werden ähnlich drastische Maßnahmen über deutlich längere Zeiträume notwendig machen, als dieses bei Corona der Fall ist. Zumindest dann, wenn wir auch unseren nachfolgenden Generationen wünschen, es noch ein bisschen nett auf diesem Planeten zu haben. Einen Eindruck davon, wie Menschen darauf reagieren könn(t)en, erhalten wir zurzeit. Und doch wird es alternativlos sein.
Es ist wohl mittlerweile klar geworden: Alle können wir auf unserem Weg in eine ökologisch bessere Welt nicht mitnehmen – einige müssen wir „meinungstechnisch“ zurücklassen. Viele sind zu langsam in der Umsetzung, denken nur an ihr eigenes Wohl, den Profit der nächsten 30 Jahre oder denken lieber gar nicht. Da hilft dann auch ein freundlich gemeinter (verbaler) Tritt in den passiven Allerwertesten vermutlich wenig.
Doch was, wenn diese „zu Gierigen und zu Trägen“ auf alle wissenschaftlichen Fakten „einen Scheiß geben“ und einfach weitermachen wie bisher? Und wenn es heißer und heißer und trockener und trockener wird auf diesem Planeten, Ernten aufgrund von Dürreperioden ausfallen, die Artenvielfalt noch geringer wird (und damit gesichert neue Pandemien auftreten)???

Offen gesagt: Diese Frage kann hier nicht im Geringsten, ja nicht einmal ansatzweise, beantwortet werden.

Die Zukunft (Teil 2)

Gemäß Artikel in der FAZ (8.5., https://www.faz.net/aktuell/sport/fussball/bundesliga/corona-jupp-heynckes-moechte-vor-75-geburtstag-appell-loswerden-16757258.html?utm_source=pocket-newtab) warnt mittlerweile sogar der große Fußballspieler und Trainer Jupp Heynckes vor dem Zustand der Welt:

Wenn wir so weitermachen, endet alles in einer Katastrophe (…), Das Coronavirus wird nicht das letzte Problem bleiben, wir müssen unseren Lebensstil, der auf immer mehr Profit ausgerichtet ist, ändern

Heynckes, auch nicht gerade bekannt dafür ein orthodoxer Linksradikaler zu sein, spricht aus, was viele denken. Na also, endlich sagt`s mal Einer! Manchmal denke er sich sogar, „eigentlich müsste ich bei einer Klimademonstration mitmarschieren. Missstände und Ungerechtigkeit kann ich nicht ertragen“. So sieht es aus.
Und in der Tat: Die ständige Gier nach Wachstum und Profiten ist es, welche uns dahin gebracht hat, wo es jetzt derbe schmerzt. Das Beispiel der Gewässerrandstreifen in Naturschutzgebieten im Landkreis Osnabrück ist dafür ein ausgezeichnetes Exempel. Um es im Vorfeld klarzustellen. Es geht hier nicht um eine allgemeine Parteischelte. Zweifelsfrei hat z.B. die CDU im Landkreis schon viele sehr gute, intelligente und wissenschaftsnahe Entscheidungen getroffen. Es geht an dieser Stelle lediglich um eine Kritik an einer (nach Ansicht des Autors) durchaus schwerwiegend negativen Sachentscheidung, massiv gegen die Artenvielfalt gerichtet. Trotz anders lautender Bekundungen der politischen VerursacherInnen: Kurzfristiger Profit vor nachhaltigem Arten- und Umweltschutz – so ist und war die entsprechende politische Entscheidung zu interpretieren. In einer zwar durchaus angenehmen (und dennoch kontroversen) Telefon-Diskussion mit einem Partei-Vertreter aus dem entsprechenden Umweltgremium wurde von diesem geäußert: „Wir können das nur einvernehmlich mit den Landwirten durchführen. Ein auferlegtes Gebot hat keine Chance auf Akzeptanz“.

Hmm…ok, irgendwie nachvollziehbar, das Argument zählt (zumindest etwas). Und dennoch: Seit den 60er Jahren hat die „Freiwilligkeit“ in der Landwirtschaft zu einem Massenexitus der Artenvielfalt geführt. Also so weitermachen wie immer? Wieder „Profit first“ und „Umweltschutz second“? Wieder keine wissenschaftlichen Meinungen nachhaltig berücksichtigen? Zum Glück beginnen in diesem konkreten Falle etliche Landwirte gemeinsam mit dem ganz ausgezeichnet arbeitenden „Umweltforum Osnabrücker Land“ an gemeinsamen Lösungen zu stricken. Es gibt also noch Hoffnung…

„Politik ist kein Dogma und es gibt nur in den seltensten Fällen Szenarien, in denen es nur Schwarz und Weiß, aber keine Grautöne gibt.“ (https://www.nachdenkseiten.de/?p=60952, 14.5.2020). In einem multikausalen Gefüge unterschiedlicher Interessen (und insbesondere in einer Demokratie) sind Kompromisse nötig und wünschenswert. Am Beispiel eines Gewässerrandstreifens z.B. empfehlen nicht wenige Naturschützer und WissenschaftlerInnen einen 10-Meter-Randstreifen. Ein Kompromiss liegt also bei etwa 5 Metern. In der (zuweilen emotionalen) Gesamtdiskussion schlug die jetzige Landrätin des Landkreises Osnabrück Anna Kebschull einen 3-Meter-Kompromiss vor. Beschlossen hat die CDU/FDP-Kreistagsmehrheit (Plus AFD) dann jedoch einen 1-Meter-Streifen. Scheiß auf Kompromisse und gemeinsame Lösungen aus der Mitte der Gesellschaft. Das ist mit uns nicht zu machen. Der gute Heinz Sielmann würde sich vermutlich im Grabe umdrehen. Klingt wie ein Beschluss einer radikalen Minderheit – und ist es in Bezug auf diese Thematik auch.
In diesem gesellschaftlichen Kontext bewegen wir uns aktuell mit der ehrenamtlichen Anlage unseres Blühwiesenkorridors, erarbeitet in stömendem Regen, brütender Hitze und eisiger Kälte. Der Gewässerrandstreifenfall im Landkreis Osnabrück steht exemplarisch für viele Themen in vielen Landkreisen – überall auf der Welt. Gleichzeitig ein absurdes Signal an viele ehrenamtliche UmweltschützerInnen: „Was ihr macht ist ja ganz nett. Schön Schön. Seht mal her. Wir machen es wieder kaputt!!“. Wem diese Entscheidung zu den Gewässerrandstreifen nicht gefällt, der möge doch bitte folgende Petition unterschreiben: http://artensterben-aufhalten.de

Der doppelte Irrsinn schlechthin: „Liberalisierung“, „freier Markt“ und „die Macht des Geldes“ sind mittlerweile nicht nur für den Niedergang der Artenvielfalt verantwortlich sondern sorgen zugleich für den Niedergang vieler Landwirte. Der „freie Markt“ lässt viele Bäuerinnen und Bauern mit dem Rücken zur Wand stehen, und viel Platz ist da nicht mehr. Das System funktioniert einfach nicht – es kollabiert. Da helfen auch kurzfristige, nicht auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Subventionen nicht. Das Gesamtsystem gleicht irgendwie einem doppelten Schuss ins Knie (oder zwei Schüsse in beide Knie (plural)). „Trickle-Down“-Effekt, John Maynard Keynes (gemeint ist nicht der Steuermann), Thatcherismus, Reaganismus, Christian „Patrick“ Lindner, alles nicht „das Gelbe vom Ei“ (hahaha – welch Wortwitz).

Der Ruf nach funktionierender Nachhaltigkeit auf freiwilliger Basis in der Agrarwirtschaft ist ähnlich erfolgversprechend wie der Ruf nach „fairen Preisen für die harte Arbeit vieler Landwirte auf freiwilliger Basis durch Konsumenten“. Keiner der beiden Wünsche wird jemals angemessen erfüllt werden. Beide Male entsteht massives Leid (z.B. in Vogelnestern, in denen Küken mangels genügend vorhandener Insekten mittlerweile vor Hunger sterben oder hinter verschlossenen Bauerntüren, wo sich zuweilen menschliche Dramen abspielen weil Kredite nicht mehr bezahlt werden können).
Landwirte können erstklassige Naturschützer sein (und sind es zuweilen bereits). Die Bio-Landwirtschaft leistet gute Arbeit für die Artenvielfalt und auch viele konventionelle Landwirte engagieren sich bereits ehrenamtlich und „aus eigener Tasche“ für mehr Biodiversität. Wir erleben das häufig auch in unserem Projekt „Blumiger Landkreis Osnabrück“.
Damit das System umfassend greifen kann ist jedoch eine andere Landwirtschaft nötig, eine umfassende ökologisch-nachhaltige Form. Nur wie sollen Bäuerinnen und Bauern dieses bezahlen? Häufig hören wir: „Ich möchte ja gerne, aber die Umstellung wäre mein finanzieller Ruin“. Wieso die Umstellung für mehr Artenvielfalt und eine faire Bezahlung der Agrarwirtschaft nicht als gesamtgesellschaftliche Aufgabe sehen, finanziert ähnlich wie bei der Energiewende? Die Niedersächsische Landwirtschaftsministerin Otte-Kinast hat hierzu einen sehr interessanten und positiven Debattenbeitrag geleistet (6.1.2020, https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/bessere-staelle-fuer-mehr-tierwohl-niedersachsen-will-sondersteuer-auf-fleisch-eier-und-milch/25393130.html). Zwar ist dieser Vorschlag zunächst eher auf das Tierwohl bezogen aber warum diesen nicht auf eine Ökoumstellung ausdehnen? Eine milliardenschwere Förderung der Landwirtschaft, hin zu mehr Nachhaltigkeit, erscheint angemessen – und ist definitiv ein Sektor für den auch „Otto Normalverbraucher“ und „Martha Mustermann“ ihren Beitrag leisten müssen.
Das Prinzip der Nichtbeachtung wissenschaftlicher Warnungen hat den Planeten dorthin gebracht, wo er jetzt steht: An den Rand des Abgrundes (und diverse Landstriche – auch in Europa – befinden sich schon im freien Fall). Ganz allgemein gesprochen: So bräsig zu sein, wissenschaftliche Fakten nicht zu verstehen, gilt wohl nur für wenige PolitikerInnen. Ein Wahlgeschenk an Lobbygruppen, zu wenig Mut und Rückgrat oder die Hoffnung auf einen adäquat bezahlten Posten in einem Aufsichtsrat scheinen bei Einzelnen schon wahrscheinlicher zu sein.
Aktivitäten gegen Artensterben und Klimaerwärmung sind großartig!!! Im globalen Gesamtgefüge lokal gesehen nur ein Staubkorn aber besser als Nichts. Und dieses Staubkorn (z.B. der González-Romero-Blühwiesenkorridor Blumiger Landkreis Osnabrück) bewahrt lokal oder regional tausende (kleine) Lebewesen vor dem Hungertod. Schon dafür lohnt es sich aktiv zu sein. Und gleichzeitig ist es nur eine Symptombehandlung, wenn nicht endlich politisch und gesamtgesellschaftlich die Ursachen angegangen werden. Im Insektenschutz sind Blühwiesen nur ein kleiner Teil. Es gehören dazu beispielsweise auch Gewässerrandstreifen, Totholz, weniger Flächenversiegelungen, Feuchtbiotope und weniger Lichtverschmutzungen. Das große Ganze eben.

1 Minute

Nehmen wir nun etwas (emotionalen) Abstand und blicken wir mal auf „das große Ganze“. Die Erde. Unsere gute alte Erde als „24-Stunden“-Zeitraum innerhalb der Evolution.
Zwischen 0.00 und 16.00 Uhr passiert noch nicht viel. Erst dann erschienen die ersten verschlafenen Mehrzeller.
Gegen 21.00 Uhr folgte die „kambrische Explosion“. Lebensformen wie Schnecken und Muscheln entwickeln sich.
22:00: Spät am Abend erscheinen die ersten Knochenfische auf der Erdoberfläche. Moose, Farne und Schachtelhalme finden sich ein. Einige Skorpione und Insekten krabbeln herum.
22:15 Da ist es endlich. Langersehnt. Das erste Amphibium betritt das Land. Großer Jubel!
22:45 Dinosaurier wackeln gut gelaunt über den Planeten
23:00 Säugetiere folgen
23:39 Meteorit. Dinosaurier wieder weg. Eine der großen Massensterben-Katastrophen auf dem Erdball (und wir leben aktuell übrigens auch in einem Solchen).
23:59 (kein Witz, ist wirklich so): Der Mensch. Je später der Abend…
Etwa eine halbe Minute vor Mitternacht ist der Homo erectus in der Lage, Feuer zu entfachen. Wäre die Erde einen Tag alt, so gäbe es den „modernen“ Menschen erst seit wenigen Sekunden! Wenige Sekunden haben wir gebraucht um so einen Bockmist anzurichten…muss man sich mal vorstellen.
Weiter gehts!

Volksbegehren Artenvielfalt

Und nun passiert das, was passieren muss…Als Hilfeschrei und aktives Handeln: Das Volksbegehren Artenvielfalt startet demnächst auch in Niedersachsen (https://www.artenvielfalt-niedersachsen.jetzt/). Der renommierte und keinesfalls konfliktscheue Wissenschaftler Prof. Zucchi äußert hier völlig zu Recht:

Seit über 50 Jahren beschäftige ich mich privat, ehrenamtlich und beruflich mit der Biologischen Vielfalt. In dieser Zeit haben sich durch immer intensiver werdende Landnutzung gewaltige Verluste an Lebensräumen und Arten ergeben, die ein dem Klimawandel mindestens vergleichbares Problem darstellen. Es zeigt sich, dass Politiker bis heute allenfalls halbherzige Lösungen präsentieren. So wird es Zeit, dass die Bevölkerung selbst aktiv wird und mit dem „Gesetz zur Sicherung der Artenvielfalt in Niedersachsen“ einen Paradigmenwechsel einleitet.

(Quelle: https://www.artenvielfalt-niedersachsen.jetzt/statements-wissenschaftlerinnen/prof-dr-herbert-zucchi/).

Also: Mitmachen beim Volksbegehren Artenvielfalt in Niedersachsen https://www.artenvielfalt-niedersachsen.jetzt/. Aufgeschoben, gesabbelt, ungenügend gehandelt, verschlimmert, gewartet und vertröstet wurde mehr als genug! Es reicht, verdammt noch mal!!! Das Volksbegehren wird auch bislang unwillige oder verständnisfreie PolitikerInnen juristisch zur Vernunft bringen. Sie haben dann zu folgen, endlich! So ist das eben in einer Demokratie. Und aber: Handeln müssen WIR ALLE.
Die einzige Chance, welcher der Planet hat, ist die massive Berücksichtigung und Beachtung wissenschaftlicher Fakten. Egal ob bei Corona, Klimakatastrophe oder Artensterben! Und daraus abgeleitet: Klare juristische Regelungen und Ver- und Gebote. Und das können wir durch das Volksbegehren Artenvielfalt beeinflussen.

Es wird und muss so kommen: Ein Herunterfahren vieler Ansprüche und Bedürfnisse, ein Zusammenrücken. Und ganz klar auch: Ein massiver Eingriff in Lebensentwürfe. Wer immer noch glaubt, der freie Markt könne umfassende Lösungen auf freiwilliger Basis durch finanzielle Anreize schaffen (ein beliebtes Narrativ-Geschwafel einiger konservativer PolitikerInnen), der hat es einfach nicht verstanden! Offen gesagt: Aussagen dieser Art sind eine rhetorische Zumutung! Spielen sie doch die Massivbedrohungen der Klimaerwärmung und des Artensterbens herunter, nach dem Motto: „Der Markt wird es schon regeln. Wir brauchen doch keine Ver- und Gebote, um dieses kleine Problemchen zu lösen!“. „Der Markt“ hat hinreichend versagt! Noch mehr Markt und noch mehr Wettbewerb werden die ökologischen Rahmenbedingungen endgültig in den Abgrund schupsen.
In der Zukunft wird es vermutlich dennoch nur noch „für die Fittesten der Fitten“ reichen. Genau das ist ja nun einmal das Prinzip der Evolution. Wir dachten, wir stünden drüber. Tun wir aber nicht. Die Erde wird sich ihrer Probleme auf äußerst unangenehme Art entledigen. Wir bereits jetzt und gesichert die nachfolgenden Generationen dürfen dieses dann „ausbaden“.

Etwa eine Minute vor zwölf sind wir auf der Bildfläche dieses Planeten erschienen. Ganz offensichtlich sind wir schlichtweg zu doof, zu gierig, zu machtgeil oder zu träge, dort deutlich länger als diese eine Minute verweilen zu dürfen. Und leider nehmen wir – einem Amokläufer mit Kalaschnikow gleich – eine ganze Menge Lebewesen mit. Die Bewahrung der Schöpfung sieht anders aus. Blühwiesen verlangsamen diesen Prozess zumindest um winzigste Milli-Sekunden. Besser als Nichts. Und ein Mikrofunken Hoffnung bleibt…. Halten wir diesen Funken am Glimmen, werden wir aktiv! Schaffen wir weitere Blühwiesen und viele viele andere Biotope für die Artenvielfalt. Und seien wir aktiv, wachsam und achtsam, wehrhaft und unbequem, damit wissenschaftliche Ignoranz, Passivität und kurzfristige Profitgier nicht über das Leben siegen.

Ein Text aus dem Projekt „Blumiger Landkreis Osnabrück“, Mai 2020 (Autor: Dr. Kai Behncke)

Für die Weiterführung des Projektes sind wir auf Spenden angewiesen: <a href=“https://www.betterplace.org/de/projects/71760-gnadenhof-broedel-melle-artenschutzprojekt-blumiger-landkreis-osnabrueck“ rel=“noopener“ target=“_blank“>https://www.betterplace.org/de/projects/71760-gnadenhof-broedel-melle-artenschutzprojekt-blumiger-landkreis-osnabrueck</a>

oder hier: <a href=“https://www.betterplace.org/de/projects/61252-blumiger-landkreis-osnabrueck“ rel=“noopener“ target=“_blank“>https://www.betterplace.org/de/projects/61252-blumiger-landkreis-osnabrueck</a>

Blumiger Landkreis Osnabrück
Artenvielfalt steigern, Insektensterben stoppen
González-Romero-Blühwiesenkorridor Blumiger Landkreis Osnabrück
http://blumiger-lkos.de

Endlich wieder Blühwiesen anlegen

Unser Kerngebiet (neben dem Gnadenhof): Weitere Blühwiesen anlegen – Bald gehts endlich los!
Ohne Blühwiesen ist irgendwie alles wieder eintönig 🙂
 
Heute ein Großteil der Lieferung erhalten, mit welchem wir nun in diesem Jahr den Bundesweit ersten
„Blühwiesenkorridor“ (Stufe 1, Basisgerüst) schließen werden (auf einer Länge von 35 Kilometern).
 
Explizit regionales und mehrjähriges Saatgut für weitere Blühwiesen in Melle, Bissendorf, Georgsmarienhütte/Kloster Oesede, Hagen a.T.W. und weitere Kommunen.
Hat den Wert eines (gebrauchten) Kleinwagens – dank der vielen vielen Spenden war der Kauf möglich. Jetzt bringen wir es, ab Mitte März in die Erde.
 
Und wie jedes Jahr: Katze Yemi und Hund Merlin sind (mehr oder weniger interessiert) dabei.
Yemi hat ein Eigeninteresse, denn in artenreichen Blühwiesen finden sich auch viele Mäuse.
 
Auch im Landkreis Osnabrück sind Blühwiesen für die Artenvielfalt überlebenswichtig!
Insbesondere da durch die Kreistagsmehrheit beschlossen, nun auch Pestizide an Gewässern in Naturschutzgebieten (in jämmerlicher 1-Meter-Entfernung)
ausgebracht werden dürfen. Trotz des Insektensterbens: Insekten geniessen insbesondere in unserem Landkreis leider keinen besonderen Schutz (was kein Geld bringt ist scheinbar nicht besonders schützenswert).
Zur Protestpetition dagegen: http://artensterben-aufhalten.de
(da folgen noch einige humorvolle und weniger humorvolle Protestaktionen, die Warlaumphase ist nun offiziell eröffnet)
 
Blumiger Landkreis Osnabrück
Artenvielfalt steigern, Insektensterben stoppen
http://blumiger-lkos.de
https://www.betterplace.org/de/projects/71760-gnadenhof-brodel-melle-artenschutzprojekt-blumiger-landkreis-osnabruckt_71760&utm_campaign=widget

An Weihnachten schon an morgen denken

An Weihnachten schon an morgen denken. 🎁🐾🐛🌍🌎🌈☀️🌤🌞🌷🌹🐿🐝🦋🐞
Ein neuer Weihnachtsbrauch entsteht, global natürlich, heute von Franjo Heilemann in Ibbenbüren gestartet.
 
Nachgezogen und vorhin Weihnachtskugeln in Form von „Weihnachts“-Tulpen, Krokussen, Narzissen in die Erde gesetzt.
Die Klimaerwärmung macht es möglich. Im Frühjahr werden sich viele viele Insekten darüber freuen.
 
Und: Nachwachsende Weihnachtsbäume mit roten Weihnachtskugeln gepflanzt und eine der begonnenen Streuobstwiesen erweitert.
Sieht hammergeil aus! Erzeugt noch echte Weihnachtsstimmung und viele viele rote kleine Christbaumkugeln mitten im Sommer.
Da freut sich die Artenvielfalt 🙂 [von Streuobstzwiesen profitieren bis zu 5000 Arten]. Auch ein einzelner Baum abewr hilft schon enorm!
 
Frohes Fest!
 
Blumiger Landkreis Osnabrück
Artenvielfalt steigern, Insektensterben stoppen
http://blumiger-lkos.de
 
Spenden (Krombacher erhöht jede Spende um 25%):
https://www.startnext.com/blumiger-landkreis-osnabrueck

Brigade „Rote Morgensonne“ im Einsatz

Brigade „Rote Morgensonne“ im Einsatz

Heute morgen mit Beginn der Dämmerung. An der nächsten Blühwiese gearbeitet, muss alles abgemäht werden.
6:58 Uhr: Fahnenappell, Trompetensolo. „Brigade Rote Morgensonne! Seid Ihr bereit???!!“
„Immer bereit!!!“, schallt es aus Tausenden von Kehlen. Na also, geht doch!
Motoreinachser angeworfen, 200 Dezibel. A
lle Nachbarn geweckt, wer nicht freiwillig rauskam:
Sturmklingeln!!
„Ja Hopp Hopp Hopp, arbeiten fürs Kollektiv! Aber flott!!! Glaubt Ihr, das Artensterben und die Klimaerwärmung
besiegen wir durchs Nichtstun, oder was???!!“

Auf der Wiese daneben arbeitet die Brigade „Internationale Solidarität“
(Walliser Schwarzhalsziegen aus der Schweiz) bereits mit Feuereifer an einer naturschutzgerechten Gründlandpflege.
Erhalten heute alle den Orden „Freunschaft und Solidarität, Sektion 3“.
„Freundschaft!“, brülle ich herüber.
„Freundschaft!“, schallt es mit geballten Klauen zurück!

Anschließend noch das Eis bei den Gänsen und Enten zerhackt, die wollen ja auch
ihren Morgenkaffee. Zudem auf der „Kollektiver-Klimaschutz-Kolchose-Süd-SüdWest-Freiheitsrevolution-Südeuropa“
noch die Baumarten aus südlichen Gefilden mit Stroh abgedeckt. Sollte es noch kälter werden
gibt es Kombinatsschutzhauben.

Hoch die internationale Solidarität.

Blumiger Landkreis Osnabrück
Artenvielfalt steigern, Insektensterben stoppen
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Blumiger Landkreis erhält bundesweite Auszeichnung

Ein Hammerkracher, Blumiger Landkreis Osnabrück hat den Bundesweiten „BeeBetter“-Award der Burda Medien im Bereich
„Private Initiativen und Engagement“ gewonnen!!!!
 
 
Zum Artikel:
 
Das Positive und Schaffende:
Ausgezeichnet wurden von der Jury „Preisträger, die mit ihrem Einsatz nicht nur Bienen retten, sondern auch die dahinterstehende Problematik
erkannt haben und aktiv helfen, die Folgen für die Umwelt zu beheben.“ Wir freuen uns sehr, dass unser Projekt damit eine bundesweit hohe mediale Beachtung findet.
 
Das Preisgeld fließt im nächsten Jahr in regionales Saatgut. Und 2020 wollen wir zeigen, dass Menschen, wenn sie zusammenhalten und gemeinsam mitanpacken, das
„Unmögliche wahr werden lassen“ können
und den Blühwiesenkorridor zwischen Melle und Hagen a.T.W. fertigstellen werden.
Beteiligt haben sich dann im Projekt „Blumiger Landkreis Osnabrück“ verschiedene Schulen, Stiftungen, Kirchengemeinden, Landwirte, Vereine, Firmen, viele Privatpersonen aber auch die Gemeinden
Melle, Hagen a.T.W. und die Stadt Georgsmarienhütte. Der Korridor auf einer Länge von 35 Kilometern wird dann nach 4 Jahren Arbeit bundesweit einzigartig sein und hoffentlich in vielen vielen Regionen Nachahmer finden.
 
Gleichzeitig stellt dieser zunächst nur einen Anfang dar. Er soll ermöglichen, dass auch verschiedene Wildbienenarten von Blühwiese zu Blühwiese fliegen können,
um sich genetisch auszutauschen. Im Jahr 2022 werden dann weitere Blühflächen angelegt, um die Abstände zwischen den Arealen zu verkleinern.
Hintergrund: Massiv bedroht sind die Wildbienen (weniger die Honigbienen, die Flugdistanzen von ca. 5-6 Kilometer schaffen).
Die Wildbienen jedoch können je nach Art nur zwischen wenigen Hundert Metern und bis zu 2000 Metern fliegen.
Das bedeutet: Im Zweifelsfalle leben sie auf einer Insel. Das führt zu Inzest und auf lange Sicht zum Aussterben.
 
Das Negative:
Insektenschutz im Landkreis Osnabrück wird leider nicht von allen Menschen unterstützt. Die Gewässerrandstreifenentscheidung der CDU + FDP hat
wertvolle Schutzstrukturen innerhalb des Korridors ad absurdum geführt. Insbesondere die Randstreifen im Meller FFH-Gebiet waren als wertvolle Vernetzungsstrukturen fest erhofft.
Nun müssen Bürgerinnen und Bürger ganz offensichtlich etwas mehr leisten, um die Scharte der Kreistagspolitik auszuwetzen.
Eine umfangreiche Anleitung basierend auf den Erfahrungen der letzten Jahren haben wir hier veröffentlicht:
 
 
Die Protestpetition gegen die Gewässerrandstreifenentscheidung findet sich hier:
 
 
Die Einordnung in den größeren Kontext
 
Die Anlage eines Totholzhaufens, einer Blühwiese, von Feuchtbiotopen stellt die Schaffung von wertvollen Strukturen gegen das Artensterben dar.
Damit ist sie nicht nur eine Artenschutzaktion sondern gleichzeitig eine Maßnahme innerhalb eines größeren politischen Kontextes,
 
Den Lückenschluss des Blühwiesenkorridors werden wir am 20. Mai 2020 auf einer von uns gepachteten
Fläche, direkt an einem Fließgewässer (Alte Hase) anlegen. Hier werden wir einen 10-Meter-Randstreifen schaffen, auf einer Fließlänge von 60 Metern.
um anhand dessen zu demonstrieren, welch wertvolles und schützenswertes Leben sich hier einfindet.
 
Blumiger Landkreis Osnabrück
Artenvielfalt steigern, Insektensterben stoppen
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Über jede Spende für unsere Artenschutzaktivitäten freuen wir uns:
https://www.betterplace.org/de/projects/71760-gnadenhof-brodel-melle-artenschutzprojekt-blumiger-landkreis-osnabruck

Morgen große Baumpflanzaktion – auch für viele Insekten

Allright, die Vorbereitungen für die große Baumpflanzaktion morgen sind abgeschlossen.
10.00 Uhr Melle, Schlochterner Weg Ecke Hornstraße
 
35 Personen haben sich angemeldet, klasse!!!
Ihr könnt gerne auch spontan (und unangemeldet) vorbeikommen, die Aktion ist auch für Kinder geeignet.
Bringt wenn möglich bitte Spaten mit.
Alle HelferInnen können sich zudem ein paar Baumstecklinge für zu Hause mitnehmen.
 
Wer für Klima- und Naturschutz aktiv ist, der soll natürlich auch was gutes zu Futtern kriegen (ausschließlich Bio
und tierleidfrei). Also gibt es morgen Chili sin Carne, Baguette, tolle Aufstriche, Saft, Bier (mit Alk), Glühpunsch (ohne Alk).
Soll ja klassisches Novemberwetter werden, alsgo gibts auch nen zünftigen Bioschnaps/Likör (mit Alk), um den Magen zu wärmen.
Heute nen Großeinkauf bei Georgs Bioladen in Melle getätigt.
 
Danke insbesondere auch an die Firma Thomas Philipps, welche viele Bio-Obstbäume, Gießkannen und Spaten gesponsert hat.
 
Was passiert morgen?
 
A) Für eine hohe Biodiversität und gegen das Artensterben
 
Der erste Teil einer Obstbaumallee wird angelegt. Verschiedene heimische Apfelsorten, Birnen, Mirabellen, Kirschen etc. werden angepflanzt.
Da werden sich etliche Insekten und viele viele andere Nutznießer freuen.
Der zweite Teil der Obstbaumallee wird Anfang Dezember angelegt.
 
B) Für den Klimaschutz
 
Zudem werden wir einen Versuch starten. Feigenbäume, Datteln, Schwarznüsse, ein Olivenbaum (alle winterhart) werden angepflanzt.
Du Klimaerwärmung ist jetzt schon da, und in den nächsten 20, 30, 40, 50 Jahren kommt noch einiges an Temperaturanstieg auf uns zu.
Co2 müssen wird trotzdem speichern.
Gleichzeitig werden wir südeuropäische Nadel- und Laubbäume kombinieren.
Manna-Eschen, Zypressen, Zedern, Mittelmeerkiefern, Zerreichen, um zu sehen, wie sich diese Bäume in den nächsten Jahrzehnten hier so machen.
Der Nutzen fremdländicher für die heimische Artenvielfalt ist jedoch gering (heimische Arten sind an heimische Bäume angepasst).
 
Da eine Vielzahl heimischer Bäume jedoch massiv unter der Dürre der letzten Jahre leiden und vielfach sogar dadurch abgestorben sind, versuchen wir zudem etwas anderes.
 
Die Kombination heimischer Arten mit südeuropäischen Arten und Douglasien.
Auf diese Art und Weise kann (vielleicht) ein Mikroklima geschaffen werden, welches ein kleines Waldstück auch bei weniger Niederschlag entstehen lässt und dort für eine Erhaltung der Bäume sorgt.
 
Bäume benötigen den Schutz weiterer Bäume, um gedeihen zu können. Wenn nun aber die heimischen Arten der Klimaerwärmung zum Opfer fallen, dann kann (vielleicht)
die Kombination heimischer Arten
mit Hitze- und Dürreresisteteren Individuen das nötige Wachstumsklima und den entsprechenden Schutz schaffen. Es ist ein Versuch. Wir wissen nicht, ob es funktioniert.
Handeln müssen wir jetzt, darauf warten dass andere Handeln ist zuwenig.
 
C) Wieso ist die Ernährung für alle Beteiligten Bio und vegan?
Die Bio-Landwirtschaft ist in der Lage, das Insektensterben zu stoppen (welches die konventionelle Landwirtschaft maßgeblich mitverursacht).
Die Bio-Landwirtschaft schafft artenreiche Strukturen ohne Pestizide, ökologisch nachhaltig.
Damit es mehr Bio-Landwirte gibt muss der Markt wachsen. Mehr Verbraucher müssen Bio-Produkte kaufen.
So einfach ist es. Die Nachfrage bestimmt das Angebot.
 
Fleischliche Ernährung ist massiv für die Klimaerwärmung verantwortlich. Die Fleischproduktion sorgt nicht nur für schlimmes schlimmes Tierleid
und einen exorbitant hohen Wasserverbrauch, sie sorgt gleichzeitig für enorme Mengen an Co2, Distickstoffmonoxid und Methan, welche
aus unserem Planeten auf kurz oder lang einen Backofen machen werden (nur dann werden „Wir“ gebacken!!!).
Fleisch ist ein „Auslaufprodukt“ (obwohl die wenigsten Tiere Auslauf genießen dürfen). Auf den Schaden, den die Fleischproduktion verursacht, wollen wir mit der Aktion hinweisen.
Blumiger Landkreis Osnabrück
Artenvielfalt steigern, Insektensterben stoppen, Klima schützen
http://blumiger-lkos.de
 
Wir benötigen Geld für unsere Projekte. Wer spenden möchte:
https://www.betterplace.org/de/projects/71760-gnadenhof-brodel-melle-artenschutzprojekt-blumiger-landkreis-osnabruck