Blumiger Landkreis Osnabrück in Venne –
Viele Helfer und viele Journalisten! Insekten retten!
Ein großer Tag für die Artenviefalt!!!
Der Kampf gegen das Artensterben und für eine höhere biologische Vielfalt geht weiter!!
Im Oktober letzten Jahres begannen die ersten Vorbereitungen.
Gestern nun war es soweit.
Danke insbesondere an die Grundschule Venne (dankend hervorgehoben sei an dieser Stelle Frau Bragulla), Häcker Küchen GmbH & Co. KG
(ohne deren Unterstützung hätten wir das never ever stemmen können, thank you well),
die Kirchengemeinde Walburgis (Das war großartig!), den Golfclub Varus e.V. (Danke insbesondere an Herrn Garthaus und Frank Mueggenborg ( mit ue?))
und den Heimat- und Wanderverein Venne (Danke an Herrn Wolff), die Gemeinde Ostercappeln sowie etliche Privatpersonen.
Teil 1, 8.30 Uhr:
Der Tag fängt prima an. Philip Ufer, Mitglied des Kirchenvorstandes der Walburgis Gemeinde, ein Veller „Urgestein“ (trotz seines
jungen Alters) und gleichzeitig auch der Gärtner des Venner Friedhofes hat sich extra für den Tag Urlaub genommen. Wir ebenfalls.
Er wird uns heute durch Venne lotsen und tatkräftig mithelfen. Danke!! Das hat einiges für uns erleichtert.
Auf der Venner Mühleninsel startet der Tag. Ca. 40 Kinder der Grundschule und viele viele weitere HelferInnen sind dabei.
Auch der Landrat Dr. Lübbersmann (hat als Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung der Sparkassen Osnabrücker Land
für eine hohe finanzielle Förderung des Projektes „Blumiger Landkreis Osnabrück (PLUS) gesorgt, danke dafür :-)“) ist dabei.
Verschiedene Offizielle der Gemeinde Ostercappeln (man möge mir mein dementes Namensgedächtnis verzeihen) z.B. Herr Ballmeyer,
Herr Borgmeier und Herr Rohrmann sind aktiv vor Ort. Auch von Häcker Küchen sind z.B. VertreterInnen der Marketingabteilung (Danke insbesondere an Frau Rehm und Herrn Breder) sowie
Jochen Finkemeier (Danke!!!)
und Herr Bäumer anwesend. Karsten Wachsmuth und Simone Brockmann sind auch am Start, gottseidank, absolut zuverlässige emsige Arbeitsbienen und Organisatoren im Projekt „Blumiger Landkreis Osnabrück“.
Ich hab kaum geschlafen, nix gegessen, bin aufgeregt und irgendwie vor lauter Nervosität auf nem anderen Planeten, ausserdem ist mir vor Anspannung irgendwie schlecht.
Das Saatgut wird ausgesät, die Kinder haben eine Menge Spaß. Die Presse ist auch dabei und das erste Teilstück auf der Venner Mühleninsel wird in ca. 8 Wochen blumig bunt.
Danke an unseren genialen Grafiker Mark Hamburger sowie die Marketing-Abteilung von Häcker Küchen, welche das Blühwiesen-Hinweisschild umgesetzt haben. Sieht top aus!
Dezent und leise deute ich dem Landrat „durch die Blume“ (welch Wortwitz) auf mein Unverständnis in Bezug auf den kürzlich entschiedenen, viel zu geringen Pestizid-„Schutzstreifen“ an FFH (!!!)-Gewässern im Landkreis Osnabrück an (1 Meter – das ist viel zu wenig!!! Mindestens 5, eher aber 7 oder 8 Meter wären nötig). Trotz der Freude über die Unterstützung für das „Blumiger Landkreis Osnabrück-Projekt“: Es zählt das „große Ganze“. Dass es zu Interessenkonflikten und Abwägungseffekten kommen kann verstehe ich. Dass dem Landkreis Osnabrück eine Millionenstrafe seitens der EU aufgrund von Missachtung von europäischen Vorgaben droht verstehe ich auch. In Kürze (in ca. 1 Stunde) wird das Plädoyer der Pariser Konferenz zur Artenvielfalt bekannt gegeben. Die ziemlich schwachsinnige Entscheidung des Kreistages der Landkreises Osnabrück zur Verringerung des Pestizid-„Schutzstreifens“ auf 1 Meter (Bayern hat 5 Meter, Baden Württemberg 5-10 Meter) [siehe http://blumiger-lkos.de/die-wahrheit-und-nichts-als-die-wahrheit-ist-immer-relativ/] war nicht nur aus sachlichen Erwägungen armselig (subjektive Meinung von Kai) sondern auch zeitlich nicht besonders clever gewählt..Das dürfte der/die eine oder andere Kreistagsabgeordnete mittlerweile wohl auch gemerkt haben…Hinterher ist man ja bekanntlich immer schlauer…
Teil 2, ca. 10.00 Uhr:
Auf zur Fläche 2, irgendwo „in der Wallachei“. Ohne Philip hätten wir das kaum gefunden.
Das „Siezen“ ist vorbei. Merken wir immer wieder. Spätestens auf dem Acker, bei der gemeinsamen Maloche, lösen sich Förmlichkeiten auf.
Der Marketing-Mitarbeiter von Häcker Küchen ist nun nicht mehr „Herr Breder“ sondern „Lars“.
Herr Finkemeier Junior heisst nun ganz einfach „Jan“, netter Typ übrigens. Gemeinsam säen wir aus, Karsten und Jan liefern eine sehr gute Performance auf der Walze.
Wir sichten jede Menge Schwalben (nicht mehr sehr häufig anzutreffen), ein Rebhuhn (selten), Hasen und schaffen gemeinsam ca. 2500 m² Blühwiese (durch einen Landwirt ehrenamtlich vorgefräst)
in ca. einer Stunde. Macht Spaß, alle sind munter dabei.
Mir ist nicht mehr schlecht.
Auf der Artenschutzkonferenz wird verkündet, dass etwa 1 Millionen Arten (Flora und Fauna) vom Aussterben bedroht sind.
Das was wir hier gemeinsam – mit unterschiedlichsten Beteiligten – in Venne und im Projekt „Blumiger Landkreis Osnabrück“ machen, ist gold wert –
wussten wir aber auch schon vor der Konferenz. Trotzdem zeigt es: Viel Zeit haben wir nicht mehr. Aber auch das ist allen Anwesenden bewusst.
Gemeinsam klotzen wir ordentlich ran…
Teil 3, 12.00 Uhr:
Philip führt uns zum Aussichtsturm Venne. Aus gefühlt 10.000 Metern Höhe haben wir einen ausgezeichneten Blick
über den schönen Ort. In der Ferne glitzert der Mount Everest in der Sonne.
Mir wird ob der schwindelerregenden Höhe (…und des sich nicht vermeidbaren Fernsehinterviews) schon wieder schlecht.
Als ich wieder unten bin umarme ich in grenzenloser Dankbarkeit einen kleinen Hund und küsse den Boden.
Wenig später sitzen wir in alle gemeinsam in der warmen Stube bei Philips Mutter (Danke!!). Es gibt ein erstklassiges Mittagessen und wir wärmen
uns auf (am Mount Everst war es bitter kalt).
Der NDR ruft an. Sie würden gerne auch ein Radiointerview führen.
Teil 4, 13.30 Uhr : Friedhof Venne
Der NDR baut seine Kameras auf und wir geben Radiointerviews.
Auch Philip erzählt gute Sachen. Dass die Kirchengemeinde mitmacht ist spitze.
Eine hohe Artenvielfalt mit bunten Wildblumen auf dem Friedhof ist ein gutes, richtiges und wichtiges Zeichen.
Danke, das ist genau die richtige Einstellung. Gut gemacht!!!
Der NDR filmt Karsten an der Fräse, als ob Diego Maradona gerade einen Sololauf startet.
Ist ja auch irgendwie so.
Ich zähle die Stunden bis zum Interview. Wo bleibt unser Pressesprecher?
Teil 5, 15.00 Uhr: Nochmal auf der Mühleninsel
Die NDR-Leute sind nett und sympathisch. Macht Spaß.
Die nächste Teilfläche wird ausgesät. Die Kids freuen sich, mal live im Fernsehen zu sein. Gute Action hier.
Die Journalistin kenn ich aus dem Fernsehen (haha).
Teil 6: 15:27:
Auf dem Weg zum Golfplatz Varus e.V.. Eine ganze Armada von Übertragungswagen und JournalistInnen-PKW folgt uns.
Mir ist mal wieder schlecht(nix Neues). Unser Pressesprecher ist immer noch nicht da.
Teil 7: 16:00-19.00 Uhr
Golfplatz. Überall NDR-Wagen.
Frank Mueggenborg, der Greenceaper des Golfplatzes zeigt uns das Areal.
Ist ein bißchen wie eine Safari. Im Dickicht meine ich ein Zebra erspäht zu haben, vielleicht ein Irrtum.
Der Golfplatz ist ein erstklassiges Ökotop. Auf ca. 100 Hektar gibt es verschiedene Feuchtbiotope, Sand-Magerrasen, Lupinen- und Phacelia-Gesellschaften,
Birkenwäldchen, Uralte Eichen, eine Menge Obstbäume. Ohne wenn und aber: Die leisten hier eine erstklassige ökologische Arbeit.
Die ersten Lichtstrahler werden vom NDR aufgebaut.
Der Golfclub lädt alle Beteiligten zum gemeinsamen Essen ein. Total nett. Danke!!
Ich glaube so gut wie in Venne sind wir noch nirgendwo bei der Anlage einer Blühwiese bewirtet worden. Super lecker!
Gleich ist Interview-Time. Unser Pressesprecher ist nicht da (weil wir keinen haben :-/).
Ich leere ein großes Bier innerhalb von 20 Sekunden und trinke nen Schnaps.
Teil 8: 19.30 Interview:
Dauert 30 Sekunden. Aus dem Nichts tauchen neuralgische Szenen meines Lebens auf. Die Einschulung, das erste eigene Fahrrad, Pokalsieg des HSV. Die erste WG, Hochzeit, eine Sonnenblume…und und und.
Ich werde nicht ohnmächtig, sabbel irgendwas von dringend benötigter ökologischer Landwirtschaft, die wir alle gemeinsam fördern müssen, und so,
kucke ziemlich schräg und debil in die Kamera und trinke direkt nach dem Interview sofort noch nen Schnaps.
Öffentlichkeitsarbeit ist wichtig, ok, alles klaro. Aber lieber 100 Stunden im strömenden Regen Flächen fräsen als 30 Sekunden Endzeitstimmung.
Hier der NDR-Bericht:
Teil 9: 20.00 Uhr: Mit Philip zur Mühleninsel, noch ein Schild aufstellen
Danke !!!! an alle, mit mitgewirkt haben.
In Bezug auf das Artensterben steht es schlimm auf dem Planeten.
Dennoch: In der 76. Minute auf 1:3 verkürzt…noch können wir das Ding drehen.
Blumiger Landkreis Osnabrück
Artenvielfalt steigern, Insektensaterben stoppen
http://blumiger-lkos.de
Werdet aktiv, legt selber Blühwiesen an..handelt!
Wie das geht?
Oder spendet:
…aber MACHT irgendwas!